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Geschichte & Wappen

Aus der Stadtgeschichte Stockachs

Die Geschichte der Stadt Stockach ist eng mit der auf städtischer Gemarkung liegenden Nellenburg verknüpft. Die kleine Siedlung am Fuße des Burgberges wird erstmals 1150 urkundlich mit Namen erwähnt. Vermutlich verlegt Graf Mangold II. von Nellenburg-Veringen das Dorf nach 1250 auf eine Anhöhe und gründet eine Stadt mit planmäßig angelegten Straßen. Der Nachweis für die Existenz einer Stadt im Rechtssinn ist durch eine Urkunde vom 10. August 1283 gewährleistet. Stockach gewinnt im Mittelalter vor allem als Gerichts- und Verwaltungssitz der Landgrafschaft Nellenburg am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege Bedeutung.

1465 gelangt die Grafschaft durch Kauf an die Habsburger. Stockach avanciert zum vorderösterreichischen Verwaltungszentrum im Hegau und besitzt schon im frühen 16. Jahrhundert eine Poststation für die Linien Wien-Paris, Stuttgart-Zürich und Ulm-Basel. Leider bleibt auch Stockach nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont: Im Schweizer- oder Schwabenkrieg wird die befestigte Stadt 1499 von den Eidgenossen vergeblich belagert.

Aus diesem Anlass begeht Stockach jedes Jahr den sogenannten Schweizerfeiertag. Der Bauernkrieg 1524/25 und der Dreißigjährigen Krieg 1618-48 bedrohen die Stadt und ihre Bevölkerung, doch 1704 erfährt Stockach im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs seine schlimmsten Verwüstungen: Der bayerische Kurfürst Max Emmanuel II. lässt die Stadt weitgehend niederbrennen. Im Frühjahr 1770 macht Marie Antoinette, die Tochter der habsburgischen Monarchin Maria Theresia, auf ihrer Brautfahrt von Wien nach Frankreich Station im wiederaufgebauten Stockach.

Die künftige Gemahlin Ludwigs XVI. wird die französische Revolution nicht überleben. Die folgenden napoleonischen Kriege wüten auch vor den Toren Stockachs. 1799 erringt Österreich in der "Schlacht von Stockach" bei Liptingen einen Sieg über die französischen Truppen. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage muss Stockach über mehrere Jahre unzählige durchmarschierende Soldaten verpflegen und beherbergen.

Die österreichischen Besitzungen in Südwestdeutschland werden Anfang des 19. Jahrhunderts aufgeteilt und Stockach gelangt 1805 kurzfristig an Württemberg, bevor die Stadt 1810 badisch wird. Als großherzoglicher Verwaltungssitz befinden sich in Stockach wichtige Behörden der dem Amtsbezirk zugeordneten Gemeinden. Die traditionelle Wirtschaftsstruktur der Stadt mit ihren kleinen Handwerksbetrieben und einem starken bäuerlichen Element verliert ihre Bedeutung und Stockach entfaltet sich allmählich zu einem lebendigen Industriestandort. Begünstigt wird die Entwicklung durch den 1867 erfolgten Eisenbahnanschluss.

1890 gründen Schiesser (Textilien) und 1891 Fahr (Maschinenbau) florierende Betriebe. Revolutionen und Kriege fordern auch im 19. und 20. Jahrhundert Opfer unter der Bevölkerung Stockachs. Wirtschaftlich jedoch blüht die Stadt kontinuierlich auf und ihre Bevölkerungszahl vervielfacht sich.

1939 wird Stockach Kreisstadt und damit Verwaltungssitz eines Landkreises. Dieser Status bleibt auch im 1952 zusammengefügten Bundesland Baden-Württemberg erhalten. Erst im Zuge der Kreisreform von 1972 wird der Landkreis Stockach aufgelöst und die Stadt 1973 dem Kreis Konstanz angegliedert. Gleichzeitig wird Stockach um die Ortsteile Espasingen, Hindelwangen, Hoppetenzell, Mahlspüren im Hegau, Mahlspüren im Tal - Seelfingen, Raithaslach, Wahlwies, Winterspüren und Zizenhausen zu einer Stadt erweitert, die heute insgesamt 16.500 Einwohner auf rund 69 km² Fläche besitzt.

Im Stadtmuseum Stockach im "Alten Forstamt" kann eine moderne stadtgeschichtliche Ausstellung besichtigt werden, die in Themengruppen geordnet (z. B. "Krieg", "Alltag" oder "Herrschaft") die Historie der Stadt Stockach beleuchtet. Zur vertiefenden Information stehen Multimediastationen zur Verfügung. So sind beispielsweise die berühmten Narrengerichtsverhandlungen in historischen Videos, Bildern und Tondokumenten festgehalten.

Wappen

Das Stadtwappen von Stockach in Gold enthält einen silbernen Schrägbalken, belegt mit einem gestümmelten roten Ast, was den Stock in dem Bach Aach darstellt. Zwei blaue Hirschstangen, die Geweihe aus dem Wappen der Grafschaft Nellenburg, liegen jeweils ober- und unterhalb des Schrägbalkens.